War heuer bereits zum dritten Mal dort, nachdem ich in Sachen Schifffahrt öfter in Hainburg zu tun habe. Extrem freundlicher Familienbetrieb mit österreichischen Wirtshausklassikern, unter anderem auch Fisch. Die Krautsuppe und die Cevapcici sind sowieso die besten zwischen hier und Beograd, was wahrscheinlich der serbischen Herkunft der Seniorchefin geschuldet ist

Nach einer für Ungeübte durchaus fordernden Radtour von Wien nach Hainburg, stellte sich die Frage nach einem offenen Lokal, denn der Hunger war groß. Und wir würden fündig. Das Haydnstüberl lud mit Speisen auf der Tafel, die den Speichelfluss automatisch anregten. Wir fanden Platz im schattigen Gastgarten. Ein Blick in die Wein- sowie Speisekarte bestätigte unsere Wahl. Beispiel? Eine Flasche lokaler Grüner Veltliner 14,50. Ein 1/8 Wein 2,40. Die Bedienung ist unaufdringlich, lässt uns Zeit bei der Auswahl, und das Ganze noch freundlich dazu. Vorweg: Die Speisen sind alle frisch zubereitet und haben allen Vieren sehr gut geschmeckt. Es blieb nichts übrig. Ich musste die Fischsuppe probieren. Sie war ein Gedicht. Üppige Fischeinlage (Karpfen etc. hat uns der Chef höchstpersönlich erläutert) mit Gemüse begleitet einen ganz zart peppigen paprizierten Fischfonds. In meinem grenzenlosen Übermut kam dann noch ein gebackener Seehecht mit Erdäpfelsalat. Einen Fehler habe ich gemacht: Ich habe alles weggeputzt. Meine Frau genoss einen zarten Wildschweinbraten mit flaumigem Semmelknödel. Unser Sohn verzehrte mit großem Appetit und Genuss ein saftiges Cordon Bleu mit gemischtem Salat und einem Berg Pommes. Die Vierte im Bunde bestellte sich einen üppigen Salatteller mit Putenstreifen, von dem fast nichts übrig blieb. Der Durst war aufgrund massiver Dehydrierung groß. Wer einen Beweis braucht, dass Gutes nicht unbedingt teuer sein muss, ist hier genau richtig! Die Rechnung? 70 € für alles zusammen. Es ist nicht überliefert, ob Joseph Haydn hier jemals getafelt hat. Wenn nein, hat er jedenfalls etwas versäumt😏. Mit 2 Worten: absolute Empfehlung!