Wir sind von Obergurgl 2,5h den Marsch zur Lenzalm angetreten. Die vollständige Route ist leider ein Stück gesperrt und ein Fußmarsch an der Straße war notwendig. Es war umso schöner oben angekommen zu sein, sehr entspannte Atmosphäre. Das Essen war ein Genuss und der Panoramablick über die Alm auf die Berge einfach himmlisch schön. Wir können den Ort nur weiter empfehlen und er ist auch einfach zu erreichen. Ein kleiner Pfad von der Bushaltestelle unten an der Strasse führt direkt in 40min auf die Alm.
Sehr schöne Alm. Grosse Auswahl an Speisen und Getränken. Aber nicht billig. Bei schönem Wetter toller Ausblick.
NaturKino mit Geschmack
Wer in seinem Wanderurlaub im hinteren Ötztal mal einen gemütlichen Spaziergangs-Tag einlegen möchte, sollte auf alle Fälle die Lenzenalm in sein Programm aufnehmen. Vom Parkplatz bei der Bushaltestelle an der Gurglerstraße (186) sind es nur 2 Kilometer und 250 Höhenmeter bis zu einem der schönsten „NaturKino-Plätze“ der Region. Während ich in früheren Jahren dort eher die Aussicht genoss, lohnt sich der Besuch inzwischen auch für Gaumenfreunde. Fritattensuppe, Tiroler Tris, Brettljause oder Rippelen sind auf der deftigen Seite der Speisekarte zu finden, bei Kaiserschmarrn oder Apfelstrudel kommen auch Süßmäuler auf ihre Kosten. Das Weinangebot ist für eine solche Almhütte erstaunlich, noch erstaunlicher das Fachwissen der Kellnerin, die sich später dann auch als ausgebildete Sommelière zu erkennen gibt. Der Höhepunkt unseres Aufenthaltes aber ist der aus gegebenem Anlass selbstgebackene „Kirchweih-Kropf’n mit nuiem Schmolz“. Bei ersterem handelt es sich um eine extradünne Teigtasche aus Butter, Mehl, Eiern, die mit kleingehackten Trockenfrüchten, Feigen und Mohn gefüllt und dann in Schmalz schwimmend ausgebacken wird. Das besagte Nuischmolz wiederum hat mit echtem Schmalz nichts zu tun. Es ist eine luftig-cremige Süßspeise auf Butterbasis, die mit Honig verfeinert wird. Nuischmalz wird im Ötztal traditionell zum Kirchweih-Kropf’n gereicht und ist sozusagen das Tüpfelchen auf dem Geschmacks-„i“. Am Ende erhebt sich der Gast voller „Sinnenfreuden“ von seinem Platz auf der geschmackvoll dekorierten Almterrasse und nutzt den halbstündigen Rückweg als Verdauungsspaziergang, der vom festen Vorsatz begleitet wird, auch mal zum fast schon legendären Frühstück mit morgendlichem „NaturKino“ auf die Lenzenalm aufzubrechen.
Nachklapp am 24. Dezember: „…und das nicht nur zur Sommerszeit!“
Ja, auch im Winter, wenn es schneit, ist der Besuch auf alle Fälle lohnenswert. Und so habe ich mich – nach der August-Tour – an Heilig Abend 2021 wieder auf den Weg zur Alm gemacht. Obwohl der Fußweg diesmal (malerisch) verschneit ist, bleibt es bei der dreiviertel Stunde Aufstieg. Erstaunlicherweise sind wir die ersten – und fast einzigen – Gäste, was der Freundlichkeit und Bemühung von Koch und Kellner aber keinen Abbruch tut. Zu Chardonnay, Tiroler Tris und Hauswurschd in bekannter Qualität gibt es Tipps und Anekdoten sowie die dringende Bitte, doch die neu angeschafften Rodel für den Rückweg zu nutzen – gratis natürlich! Dem sind wir gerne nachgekommen und haben so insgesamt ein paar ganz besondere Stunden an diesem besonderen Tag verbringen dürfen – hoch zur, ganz oben auf der und wieder runter von der Lenzenalm…
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